Die Nacht war kurz, aber erholsam. Die Gedanken kreisen noch um den gestrigen Abend in Lissabon. Auf dem Weg zum Abendessen wurden wir in der U-Bahn-Station von einer Gruppe Kanadierinnen angesprochen: „Where are you from?“ „From Germany“ kam es aus unserer 6er-Gruppe. Das war eine unserer ersten Begegnungen mit Jugendgruppen aus anderen Ländern. Glücklicherweise hatten wir Buttons mit unserem Gemeinde-Logo dabei. Dieserhaben wir gegen Kanadische Buttons und Bändchen getauscht – eine tolle Sache um Erinnerungsstücke zu sammeln und einen Teil der großen Gemeinschaft nach Hause zu nehmen.

Zurück in der Gegenwart: zwischen 6 und 7 Uhr haben unsere Wecker geklingelt. Duschen und Toiletten waren wenig besucht. Wir konnten also entspannt in den Morgen starten. Um 7.30 Uhr sind wir gemeinsam von der Unterkunft Richtung Frühstück spaziert. 9 Minuten später standen wir in der Ausgabeschlange: unseren Frühstückscoupon tauschten wir gegen ein Brötchen mit Aufstrich, ein Getränk, einen Müsliriegel und Obst. Damit saßen wir auf der Wiese um die Igreja de São João de Deus und haben bekannte sowie neue Gesichter gesehen.

8.15 Uhr – Auf geht’s! Aber wohin denn? Erst einmal zum Goethe-Institut, das in den nächsten Tagen als Deutsches Pilgerzentrum gilt. Auf dem Weg dahin hab ich mich gewundert: „Also ich hatte gedacht, die Stadt wäre voller.“ Aber je weiter der Vormittag voranschritt und je näher wir dem Zentrum Lissabons kamen, stellte sich heraus, dass die Anzahl an Pilgerinnen doch nicht so klein ist.
Mit der U-Bahn und einigen Schritten betreten wir um 08.51 Uhr die Empfangshalle des Pilgerzetrums.
Die Sitzmöglichkeiten und dss Wassereis wurden genossen.

Um 9.30 Uhr ging dann unsere großes Rumtouren los. Wir hatten den ganzen Tag zur freien Verfügung. Erst einmal sind wir zu einer Aussichtsplattform spaziert. Von dort hatte man einen wunderbaren Blick auf den Fluss Tejo und etliche Häuser auf den Hügeln Lissabons.

Gegen 10.50 Uhr haben wir die Igreja paróquia da Graça betreten, ein wiederaufgebautes Kloster mit Grabstätte. Dort gab es einige Ausstellungen zur Mutter Theresa und einen schönen Innenhof zu bestaunen. Auf unserer Tour durch Lissabon haben wir viele schöne Hausfassaden gesehen: verschiedene Farben und verkleidet mit gemusterten Fliesen.
Als wir über einen Flohmarkt schlenderten, wurden wir von einer Gruppe polnischer Jugendlicher angesprochen. Wir haben ein gemeinsames Foto mit deutscher und polnischer Flagge gemacht. Das ist Weltjugendtag. An jeder Ecke wird man angelächelt, gegrüßt oder kommt in einen kurzen Austausch.

Danach vergingen Minuten – sogar Stunden, die wir durch die Stadt tingelten. Wir waren auf der Suche nach einem Ort zum Mittagessen. Nachdem wir dann doch mit wenig Wartezeit erfgreich waren, ging es wieder zum Pilgerzentrum: Karten spielen, Jugendliche aus andren Bistümern kennenlernen, etwas Kühles trinken und mal die Ruhe genießen.

Von dort ging es gegen 18 Uhr Richtung Parque Esuardo VII. Dort fand der Eröffnungsgottesdienst mit den Pilger*innen aus aller Welt statt. Es war unglaublich, eine solche Masse an Menschen an einem Platz zu sehen. Dementsprechend schwierig gestaltete sich die Suche nach einem freien Platz. Es war die erste Veranstaltung des Weltjugendtages, die für ALLE angeboten wird. Mit der Hand am Rucksack des anderen sind wir beisammen geblieben. Ja

Nach der Messe holten wir uns ein Abendessen ab und setzten uns damit auf die Wiese beim Fone Luminosa. Mit Blick auf eine Bühne, wo soeben ein WJT-Konzert begann.
Tanzen, Schunkeln und Klatschen, damit ließen wir den Abend ausklingen. Und wir haben es alle noch in die Unterkunft geschafft, bevor die Tore um 24 Uhr geschlossen werden.
Viele Grüße aus dem Klassenzimmer! Boa noite!